MERCURY
NACH 1961 - 1962
Als
Sammler haben Sie bestimmt ein par Titel im Regal die am Ende der
sechziger Jahre und während den siebziger Jahre auf Fontana
veröffentlicht wurden. Und vielleicht fanden auch Sie in den
Läden und auf Flomärkten almählich immer mehr Aufnahmen
mit Dorati, Paray, Szering, Bachauer und Skrowaczewski die aus dem
Hause Mercury stammen. Mein Regal mit diesen Aufnahmen wurde in
den letzten Jahren immer grösser und ich fing an mich zu interessieren
für die Qualität dieser Ausgaben und verglich sie mit
Original-Veröffentlichungen von Mercury in den USA und von
Mercury in Europa (Philips). Das war der erste Grund für meine
Recherchen.
Der zweite war die Anmerkung im von Gramophone in England herausgegeben "International
Classical Record Collector" wo Leute von EMI ihr Bedauern aussprachen dass nach
der Übernahme durch Philips der Mercury-Katalog immer mehr vernachlässigt
wurde.
Es gibt einen dritten Grund für mein Forschen. Ich dachte: Wenn ich nur ein
par original Mercury-Veröffentlichungen finden und mir leisten kann, warum
dann nicht die von Philips herausgegebene Aufnahmen kaufen und dann natürlich
nicht für den Technik aber zuerst mit hinblick auf die Interpretationen.
FONTANA
Auf Fontana
erschienen am Anfang (in den fünfziger und sechziger Jahren) Aufnahmen von
Epic aus den USA wie zum Beispiel das erste Klavierkonzert von Brahms gespielt
von Leon Fleisher mit George Szell und dem Cleveland Orchestra, oder Rachmaninows
Rhapsodie über ein Thema von Paganini zusammen mit den Sinfonischen Variationen
von Franck eingespielt von denselben Musikern. Es gab auch die Ausgabe worauf
Adam Harasiewiecz Chopin's Op. 11 spielte und die von Ingrid Haebler die mit Szymon
Goldberg und dem Niederländischem Kammerorchester das Klavierkonzert KV 414
und das Rondo KV 386 spielte. Da waren auch Haydns Konzert in D und verschiedene
Mozartkonzerte die mit den gleichen Interpretin veröffentlicht wurden.
Fontana war auch
das Label für Jazzmusik und Veröffentlichungen aus dem populären
Katalog die vorher auf dem Philips Label erschienen waren: Malando (und sein Tango-Rumba
Orchester), Benny Goodman, Louis Armstrong, Trio Los Paragayos, Dutch Swing College
Band, usw.
In den letzten Jahren seiner Existenz wurde Fontana das Label für Veröffentlichungen
von Aufnahmen klassicher Musik die von Philips von anderen Quellen gekauft wurden
oder Aufnahmen die vorher auf dem Philips Label erschienen waren:
Clara Haskil
die Chopins Zweites Konzert und De Fallas Nächte in Spanischen Gärten
spielt zusammen mit dem Dirigenten Igor Markevitsch (ursprünglich Philips
835 072); Dvoraks
Neunte mit Dorati und dem Concertgebouw Orchester (war Philips 835 032);
Händels Wassermusik
dirigiert von Eduard van Beinum (war Philips 835 004); Debussys
La Mer und Nocturnes ebenfals mit Van Beinum der das Concertgebouw Orchester dirigiert
(war Philips 835 001); Van Beinum mit Bruckner's Neunte im electronischem Stereo-Verfahren
(war L09011L); Die
Wiener Sängerknaben mit Brahms, Schubert, u.a.(war 835 398);
Vierzehn Walzer von
Chopin gespielt von Geörgy Cziffra in einer Einspielung mit schönem
Klaviersound (war 835 039); Altsängerin
Aafje Heynis (bekannt von ihr Gesang in Schuberts Rosamunde, Mahlers Zweiter und
Beethovens Neunter Sinfonie) singt in Brahms' Alt Rhapsodie mit Wolfgang Sawallisch
und dem Singverein und die Wiener Symphoniker (die zweite Aufnahme von Aafje Heynis;
die erste machte sie mit Eduard van Beinum). Die berühmte Mono-Aufnahme von
Das Lied von der Erde von Gustav Mahler mit Nan Merriman, Ernst Haefliger und
Eduard van Beinum mit Referenz AL 00410/11 erschien später als GL 03161 und
wurde einige Jahre danach auf Fontana veröffentlicht; bedauerlich im elektronischem
Stereo-Verfahren: 894 120 ZKY aber mit sehr guter Dynamik die Van Beinum's expressive
Kräfte zeigt sowie auch in Bruckner's Neunter.
In
den siebziger Jahren gab es verschiedene Serien mit Wiederveröffentlichungen
auf dem Philips-Label sowie auf dem Fontana-Label. Neustrukturierung des Katalogs
war angesagt und als das Fontana-Label aufhörte zu existieren wurde vieles
nochmahl veröffentlicht in der Philips Grandioso-Serie, wenn auch sehr oft
die alte Fontana-Matrizen benutzt wurden. EUROPÄISCHE
MERCURY
Mercury hatte ein Vertrag mit EMI. Als Philips, die gerne in Amerika Fuss fassen
wollten, Mercury in 1961 kaufte war dieser Vertrag ein Obstakel und es gab Streit.
Erst in 1963
konnte Philips vollständig von dem Kauf profitieren. Erst in diesem Jahr
wurde von Philips für den Europäischem Markt Pressungen von Mercury-Aufnahmen
angefertigt und mit dem orangefarbigen Label im Philips-Stil in den Serien MGL
120 (mono) und MGY 130 (stereo) herausgegeben. Photos für die Cover (und
manchmal auch Original-Matrizen) wurden von Mercury in Chicago angeliefert. Es
waren Platten mit Aufnahmen von den populärsten Werken, die Aufnahmen von
Mercury's 90000-serie, die zweite Serie von Stereo-Aufnahmen.
In der Werbung und auf den Hüllen wurde immer die technische Qualität
der Living Presence Aufnahmen betont weil Aussagen von Journalisten und Texter
benutzt wurden: 'outstanding engineering' (ausgezeichnetes technisches Verfahren),
'exciting' (aufregend), 'brilliance in sound' (brillianter Klang), 'astonishing
clarity' (staunenswerte Durchsehigkeit), 'electrifying spectacular' (elektrifizierend
spektakulär).
Ich nenne Referenzen von einige dieser Europäischen Ausgaben:
MGY 130 501 Berg:
Suite aus Lulu. Drei Teile aus Wozzeck. Dorati
MGY 130 502 Rachmaninow: 2. Klavierkonzert. Janis/Dorati
MGY 130 503 Dvorak Aus der neuen Welt. Paray
MGY 130 504 Berlioz: Symphonie Fantastique. Paray
MGY 130 505 Wiener Waltzer Paprika. Dorati
MGY 130 506 Mozart: Sinfonien 39 & 41. Schmidt-Isserstedt
MGY 130 507 Händel/Harty: Wassermusik und Music for the Royal Fireworks (90158)
MGY 130 508 Beethoven:
Sinfonie Nr. 3 'Eroica'. Dorati
MGY 130 509 Gershwin: Klavierkonzert und Rhapsody in Blue. List/Hanson
MGY 130 510 Rimsky
Korsakov: Scheherazade. Dorati
MGY 130 511 Delibes: Suiten aus Coppélia und Sylvia. Dorati, resp. Fistoulari
MGY 130 512 Rachmaninow:
Klavierkonzert Nr. 3. Janis/Dorati
MGY 130 513 Liszt: Hungarische Rhapsodien 2 & 3. Enesco: Rumänische Rhapsodien
1 & 2. Dorati
MGY 130 514 Wellingtons Sieg (Beethoven) und Ouverture 1812 (Tchaikovsky). Dorati.
MGY 130 515 Mussorgski/Ravel:
Bilder einer Ausstellung. Dorati
MGY 130 519 Gaîté Parisienne (Offenbach/Rosenthal) und 'Graduation
Ball' (Johann Strauss). Dorati
MGY 130 524 Bach: Orgelmusic. Marcel Dupré
MGY 130 525 Prokofiev: Klavierkonzert Nr. 3, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 1.
Janis/Kondrashin
MGY 130 528 Brahms: Violinkonzert. Szering/Dorati.
MGY 130 529 Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2. Tchaikovsky: Klavierkonzert Nr.
1. Janis/Dorati
MGY 130 530 Brahms: Klavierkonzert Nr. 2. Bachauer/Skrowaczewsky
MGY 130 531 Dvorak:
Cellokonzert. Bruch: Kol Nidrei. Starker/Dorati
MGY 130 540 Shostakovitsch: Streichquartette 4 & 8. Borodin: Quartet
ZWEITE SERIE
Es gab
auch Ausgaben in einer 134-Serie mit Mercury-Logo (im Philips-Stil) wie 134 303
MVY mit Dorati dem das Minneapolis Symphony Orchester leitete in Gershwins Rhapsody
in Blue (mit Pianist Eugene List), Cubanische Ouvertüre und Ein Amerikaner
in Paris (Am. Mercury 90290); oder die Aufnahme von Gina Bachauer die das Klavierkonzert
Op. 11 von Chopin spielt (Am. Mercury 90368).
Nicht viel später wurden verschiedene Bandaufnahmen in der Philips 838-Serie
herausgegeben und später wurden einige Aufnahmen in der 839er Serie veröffentlicht:
Byron Janis mit den beiden Konzerten von Liszt (531), mit dem Konzert Scgumanns
(832), Antal Dorati mit Scheherazade (599) und Gina Bachauer die Beethovens Fünfte
spielte (535). Es sind Veröffentlichungen die am Ende des Röhrenzeitalters
und dem Anfang des Transistorzeitalter herausgegeben wurden.
Die MGY 130 Serie wurde also eingestellt obwohl einzelne Ausgaben noch in verschiedene
Europäischen Länder einige Jahre erhältlich waren. Aber die meisten
wurden anhand von Philips angefertigten Matrizen gepresst. Die einzige Mercury
die noch in 1972 im Katalog genannt wurde war die spektakuläre und vielverkaufte
Aufnahme MGY 130 514. Im klassischen Katalog 1972/73 wurde bereits die Ausgabe
auf Fontana angekündigt.
In den Philips 838-Serie gab es Beethovens 5. Klavierkonzert mit Gina Bachauer
und Stanislaw Skrowaczewski (838 500). Beethovens Fünfter mit Antal Dorati
und Schuberts 'Unvollendete' mit Stanislaw Skrowaczeski (838 502). Auf Philips
838 503 dirigiert Hans Schmidt-Isserstedt die zwei Sinfonien von Mozart. Und die
Musik von Coppélia (Délibes) dirigiert von Antal Dorati und von
Sylvia (Délibes) dirigiert von Anatole Fistoulari war 838 505 geworden.
Weil Philips
in vielen Länder seit langem eine bekannte Markennahme ist war es vielleicht
einfacher und erfolgreicher die Mercury-Aufnahmen auf dem Philips-Label zu veröffentlichen.
Auch dürften die ursprünglich im Living Presence verfahren aufgenommen
Werke nicht konkurrieren mit neuen von Philips gemachte Aufnahmen. Also belandeten
die in ein billiger Serie.
ZUSAMMENARBEIT
Verschiedene
Aufnahmen die in den ersten Jahren ab 1961 im Zusammenarbeit mit dem neuem Mercury-team
gemacht wurden (denn Bob Fine und Wilma Cozart hatten Mercury 1961 schon verlassen)
waren direkt auf dem Philips Label erschienen, so wie es der Fall war mit Herzog
Blaubarts Schloss (Bartók) eingespielt von Olga Szonyi und Mihaly Szekely
mit Antal Dorati und dem Lononder Sinfonie Orchester (in den USA Mercury 90311).
Ein frühes
Beispiel sind die zwei Klavierkonzerte von Liszt, gespielt von Yuri Boukoff mit
dem Dirigenten Laszlo Somogyi (Am. Mercury 18066). Diese Aufnahme erschien in
der Philips 835-Serie und spüter als Fontana 894 009.
Davon gab es noch weitere:
Tchaikovskis
Sechster mit Dorati und den Londoner auf 838 504 (Mercury 90312);
die Violinkonzerte
von Mendelsohn und Schumann mit Henryk Szering und dem Londoner Sinfonie Orchester
dirigiert von Antal Dorati (Mercury 90406 und Philips 838 417 und später
als Wiederveröffentlichung mit Referenz 6527 061 in der Sequenz-Serie);
Szering der Khatschaturians
Konzert spielt mit Antal Dorati auf 838 418 (Mercury SR 90393);
Beethovens Violinkonzert
mit dem Orchester aus London dirigiert von Hans Schmidt-Isserstedt wurde in den
USA in einem 3-Platten Album herausgegeben mit den Konzerten von Sibelius, Prokofiev
and Tschaikovski (Mercury SR3-9017; das Beethovenkonzert erschien auf Philips
835 330, die Konzerte von Sibelius und Prokofiev auf 835 357);
die Cellosonaten von
Mendelsohn und Chopin gespielt von Janos Starker wurde Philips 838 401 (Mercury
90320); Henryk
Szering spielt Brahms' Violinkonzert auf 838 400 (Mercury 90308) und
Favoriten von Kreisler
begleitet vom Pianisten Charles Reiner auf 838 426 (Mercury 90348), u.a.
Ich
bin mir nicht sicher ob die Auszüge aus Lulu und Wozzeck (Alban Berg) dirigiert
von Dorati zum ersten Male als 839 263 veröffentlicht wurden (Mercury 90278)
und ob 839 264 mit Musik von Schönberg, Berg und Webern dirigiert von Dorati
die erste Philips-Ausgabe von Mercury 90316 war. SRI-SERIE
Auch produzierte
Philips Matrizen von Mercury-Bänder und presste Platten für den US-Markt.
Auf den Hüllen dieser Produkte wurde den Text 'Golden Imports' gedruckt.
Rhapsodien von Liszt und Enesco waren früer von Mercury als SR 90235 veröffentlicht
und wurden eine Goldene Import Ausgabe met Referenz SRI 75018 (der 'I' stand wahrscheinlich
für 'International' um Verwirrung mit der Amerikanischen SR-Serie und auch
mit der eigene von Philips in 1959 herausgegebene SR-Serie in Mono zu vermeiden.
Eine Ursache für diese Pressungen könnte sein dass die Philips Techniker
einige Kritik bekamen wegen der oft zu hellklingenden Philips-Matrizen aus der
150 MGY Serie und wegen dem härteren Vinyl der Amerikanischen Pressungen.
Die Meinungen wurden vielleicht unterstützt von Bemerkungen der Journalisten
die der klaren und sehr definierten Wiedergabe mit relativ viel Rauschen und die
sehr deutliche mittlere und höhe Frequenzen nicht gewöhnt waren.****)
Marcel Duprés
Aufnahme von Orgelmusik von Cesar Franck hat als ein 'Golden Import' weniger Präsenz
als von einem Mercury-Aufnahme erwartet wird.
Die Platte mit Barbers Medea und Adagio für Streicher dirigiert von Howard
Hanson hat weniger Dynamik.
Die Liszt/ Enesco-Platte hat aber einen viel besseren Qualität und die Aufnahmen
von den Concerti Grossi von Bloch sind kräftig und direkt.
Es gibt mehrere in dieser Kategorie. Ich nenne einige Referenzen:
SRI 75002 Bartók:
Violinkonzert Nr. 2. Menuhin/Dorati
SRI 75003 Saint Saëns: Sinfonie Nr. 3 mit Marcel Dupré/Paul Paray.
SRI 75010 Sinfonie
Nr.4 (Hovhannes) und Sinfonie Nr. 3 (Giannini), dirigiert von Howard Hanson
SRI 75016 Le
Coq d'Or (Rimsky-Korsakov), Polovetzer Tänze (Borodin), u.a.; Dorati.
SRI 75017 Howard
Hanson dirigiert Concerti Grossi von Bloch.
SRI 75018 Hungarische Rhapsodien 2 & 3 (Liszt) und Zwei Rumänische Rhapsodiens
(Enesco)/Dorati
SRI 75059 Marcel Dupré spielt César Franck (Grande Pièce
Symphonique, Fantaisie und Pastorale)
SRI 75046 Marcel Dupré spielt Bach (Preludien und Fugen)
SRI 3-77002 Janos Starker interpretiert die Vollständige Suiten für
Cello
PHILIPS
IN AMERIKA
Wegen verträglichen Abkommen mit CBS konnte Philips nur spät die eigenenen
europäischen Philips-Aufnahmen in den USA vermärkten. Viele Aufnahmen
erschienen lange Zeit (bis 1967) auf dem Epic-Label erscheinen. Van Beinums Philips-Aufnahme
von den Suiten aus Händels Wassermusik (mit dem Concertgebouw Orchester)
war Epic BC1112 (in Europa in den 835-Serie). Aber die vollständige Wassermusik
von Van Beinum eingespielt, wurde in Philips World Series (Nr.9016) veröffentlicht.
Mozarts Klavierkonzerte
20 und 24 gespielt von Clara Haskil (mit dem Lamoureux Orchester dirigiert von
Igor Markevitch), hatte die Epic Referenznummer BC 1143. Die ältere Aufnahmen
von den Konzerten 20 und 23 mit Clara Haskil und Bernhard Paumgartner (Wiener
Sinfoniker) wurden auf Mercury 90413 veröffentlicht.
Es gab mehrere Philips-Aufnahmen die via dem Chicago-Büro veröffentlicht
wurden, z.B.:
PHS
900-092: George Szell und das Concertgebouw mit Sibelius' 2. Sinfonie
PHS 900-101:
Colin Davis' hervorragende Interpretation von der Symphonie Fantastique (BBC SO)
PHS 900-132:
Ein Jahrhundert Französisches Lied (A Century of French Song) - Gérard
Souzay mit Dalton Baldwin
PHS 900-158: Lorin Mazel mit dem RSO Berlin in Mozarts Sinfonien 38 & 39.
PHS 900-171:
Bernard Haitink dirigiert Bruckners 4. Sinfonie.
PHS 5-970: Die 5 Klavierkonzerte von Beethoven mit Claudio Arrau und Bernard Haitink.
DIE ERSTEN
Um 1968 begann
Philips mit der Veröffentlichung von Mercury-Aufnahmen auf Fontana in Europa.
Zuerst gab es die 700 Serie. Nach einiger Zeit wurden mehrere in der 894-Serie
herausgegeben und viel später in dem 6531-Serie. Danach erschienen die Mercury-Aufnahmen
in Philips-Serien. Die einzige Mercury die dieser Vorgang für einige Zeit
überlebte war die Einspielung auf MGY 130 514, die noch im Katalog aus 1972
genannt wurde: Ouvertüre 1812 (Tschaikovski) auf der einen Seite und
Wellingtons Sieg (Beethoven) auf der anderen Seite; selbstverständlich des
Kommerz wegen. Nicht alle Pressungen auf Fontana waren in allen Ländern wo
Philips eine Produktions- und/oder eine Verkaufsstelle hatte. Und als die doch
veröffentlicht wurden dann hatten die nicht immer denselbern Prefix und die
gleiche Nummer lieferbar. Also nicht jeder Leser kann diese oder jene Ausgabe
finden.
TYPISCH
AMERIKANISCH
Mercury ist was wir in Europa gern sagen ein typisches amerikanisches Label. Ein
Aufnahmeverfahren von hoher Qualität machte es den kleinen Firmen möglich
um sich zu profilieren und ihre Position auf dem amerikanischem Markte zu festigen
und zu konsolidieren. Das Label hatte kein gosses Arsenal an Künstlern. Es
gab nur ein par Dirigenten und Solisten. Manche Veröffentlichung trugen Antal
Doratis Name. Am Anfang mit dem Orchester aus Minneapolis und in späteren
Jahren, als die Zusammenarbeit mit EMI and dann mit Philips folgte, mit dem Londoner
Sinfonie Orchester. Obwohl Dirigenten wie Paul Paray, Stanislaw Skrowaczewsky
und Howard Hanson, und Künstler wie Byron Janis und Henryk Szering ihr Anteil
hatten, ist es Antal Dorati der am meisten zu dem Erfolg des Labels beigetragen
hat. Auch wenn er nicht ein Allround-Dirigent und nicht immer ein guter Begleiter
von Solisten war.
Das Repertoire der kleinen Gesellschaft zeigt ein Geschmack für Werke die
grosse Popularität geniessen (Beethoven, Brahms, Rachmaninoff, Tschaikovski)
oder Werke in reicher Instrumentation die das Aufnahmeverfahren von Mercury herausschoben.
Die Aufnahmetechnik war bestimmt ein Teil der künstlerischen Qualität
des Labels und wurde selbstverständlich auch durchgeführt in Aufnahmen
von Instrumentalisten wie Janos Starkers Violoncello in Bachs Suiten, der Guitarrenklang
von den Romeros und der Sound des Flügels von Byron Janis in eine Registration
von populären Klavierstücke, die schöne Violine von Henryk Szering
als er Kreisler spielte und die Musik die von Marcel Dupré gespielt wurde
auf der Orgel des Saint-Sulpice in Paris. Die populären Konzerte und Sinfonischen
Werke (im algemeinen das "eiserne Repertoire" genannt) sind eine Versicherung
für guten Umsatz.
SONIC
SPECTACULAR
Der Fakt das Mercury als ein typisches amerikanisches Label betrachtet werden
kann (mehr als Columbia und RCA) wird illustriert von den vielen Aufnahmen von
Märschen, Militärmusik und die Klangdokumente von dem Bürgerkrieg.
Mercury produzierte auch sogenannte 'sonic spectaculars' wie die Platte mit der
Ouvertüre 1812 und Ausgaben wie 'Bravo Hi-Fi' mit Musik von Gershwin, MacBride
und Gould. The Civil War (Der Bürgerkrig) gehöhrt eigentlich zu derselben
Kategorie.
Als der Katalog auch mehr exklusives Repertoir enthielt, war das möglicherweise
mehr eine Konsequenz der Interessen und Möglichkeiten einer der wichtigen
Künstler als ein ausgesprochen Willen ein Avantgarde-Label zu sein, was Mercury
nicht war, denn eine Kontinuität in diesem Bereich weist der Katalog nicht
auf.
Das
gleiche gilt für das Segment 'Oper'. Die wenigen Opern, die in dem amerikanischen
Katalog genannt wurden, waren für das Italienische Haus Ricordi aufgenommen
und waren sicher eine wilkommene Ergänzung zu dem Mercury-Katalog.
Letzendlich -weil
es ein amerikanisches Label ist- hat Mercury viel für amerikanischen Komponisten
die in jener Zeit wichtig waren getan: Barber, Copland, Griffes, Hanson, Ives,
Sessions, Thompson, a.o. Nonesuch spielte siese Rolle im Lp-Ära die später
im digitalen Zeitalter von New World Records fortgesetzt wurde.